Juli 2024
Rotach Info Nr. 79
Das aktuelle Rotach Info Nr. 79 mit einem Rückblick auf vergangene Jubiläumsfeiern der Baugenossenschaft Rotach, einem ersten Ausblick auf das diesjährige grosse Fest zum 100-Jahr-Jubiläum und abwechslungsreichen Berichten aus allen Siedlungen.
Finden Sie den Fehler in unserem Sommerrätsel? Wir sind gespannt auf Ihre Lösung und wünschen viel Vergnügen beim Durchblättern der neuen Rotach Info-Ausgabe.
Juni 2024
Generalversammlung
Pünktlich um 19:00 Uhr hiess der Vorstandspräsident die Anwesenden im Kongresszentrum Hotel Spirgarten in Zürich willkommen. Speziell begrüsste er die anwesende Notarin, welche zur notariellen Beaufsichtigung und zur öffentlichen Beurkundung der traktandierten Statutenänderung der GV beiwohnte. Die Traktandenliste und das Protokoll der Generalversammlung vom 12. Juni 2023 wurden mit deutlicher Mehrheit angenommen.
Der Jahresbericht 2023 wurde ebenfalls mit klarer Mehrheit bestätigt. Quästor Gion Cavegn erläuterte die Jahresrechnung 2023. Anschliessend wurden die Jahresrechnung und die Verwendung des Bilanzgewinns angenommen und Vorstand sowie Geschäftsführer entlastet.
Der vorgeschlagene Arrondierungskredit wurde mit deutlicher Mehrheit für ein weiteres Jahr genehmigt. Danach erläuterte Felix Zimmermann die geplante Statutenänderung, die es der Generalversammlung künftig ermöglichen soll, wie bisher ein Einzelpräsidium oder neu auch ein Co-Präsidium, bestehend aus zwei Personen, zu wählen. Diese Änderung wurde mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit angenommen.
Zum Schluss berichtete Eliane Kobe über die laufenden Bau- und Sanierungsprojekte, insbesondere zur Erstvermietung der Wohnungen im Triemli 4 sowie über die neu erbaute Siedlung Birchweid in Uetikon am See. Ein Zeitraffer-Video bot einen eindrücklichen Einblick in die Bautätigkeiten der letzten Jahre auf der Birchweid-Baustelle.
Bevor Felix Zimmermann um 20:15 Uhr den offiziellen Teil der Generalversammlung für beendet erklärte und das Apéro-Buffett eröffnete, wurden die Anwesenden mit einer ganz speziellen Videobotschaft der Schweizer TV-Moderatorin und Schauspielerin Viola Tami überrascht. Darin verriet sie nicht nur ihre Rolle als Gastgeberin der Jubiläumsfeier der Baugenossenschaft Rotach im Oktober 2024, sondern verkündete auch gleich die ersten Künstler*innen, welche am Jubiläumsfest für spannende Unterhaltung sorgen werden.
Ausführlichere Informationen zur Generalversammlung 2024 finden Sie in der aktuellen Sommer-Ausgabe des Rotach Info.
Januar 2024
Das Mäusefenster an der Gertrudstrasse
Es begann vor zwanzig Jahren, als Erika Ess ihre Mitbewohnerinnen und -bewohner in der Adventszeit im Treppenhaus als Mäusefamilien porträtierte. Ein Jahr später entwickelte sie diese Idee mit ihrem Mann Peter in den Fenstern ihres Hochparterre-Eckateliers weiter. An einem Ort, wo sie seit über fünfzig Jahren eingemietet sind. Warum überhaupt Mäuse? «Die Idee kam mir in der Ikea, wo es graue, braune und weisse Mäuse hatte. Das passte irgendwie», sagt Ess. Die Ausstellungen, die jeweils während eines Jahres zu sehen sind, dienten zugleich als Filter, um den direkten Blick ins Atelierchaos abzufangen. So folgten ein Modeschau-Fenster, im Coronajahr eines zum Thema Reisen, Miniatur-Konditoreien, Baustellen. Damit kennt sich der Architekt Peter Ess, ehemaliger Direktor des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich, aus.
Durch die Jahre hindurch wurden die Fensterauslagen immer aufwendiger. Wie etwa das Projekt Knabenschiessen im vergangenen Jahr. Zusammen mit ihrem fotografierenden Mann baute die Werklehrerin Aussteller-Miniaturen nach. Vor dem Hintergrund von Fotografien der Traditions-Chilbi. Immer im Mäuse-Format. Zusammen wird jeweils akribisch an den Konstruktionen getüftelt. Dabei sind sich die Werklehrerin und der Architekt nicht immer auf Anhieb einig. Das Resultat ist jedoch bis in jedes Detail durchdacht und wirkt verblüffend echt. Wie genau die Ausstellung betrachtet wird, beweist der Kommentar eines Knaben, der sich in einer Fotografie wieder erkannte: «Das bin ich»!
Das gespiegelte Quartier
Das Publikum im Spiegelbild. So wurde Anfang 2023 die Idee geboren, «unser Quartier im Spiegel» zu zeigen. Eine Hommage an das Quartier, in dem das Paar seit über 53 Jahren wohnt. Es sind Orte rund um den Idaplatz, mal offensichtlich, mal versteckt. Auch die omnipräsenten Baustellen sind liebevoll nachgebaut. Es war das bisher aufwendigste Jahresfenster, da sind sich beide einig. Anfang Jahr begann die Planung, von Mitte September bis Ende November erfolgte die Umsetzung. Eröffnung war wie immer am 1. Advent-Sonntag Anfang Dezember.
Warum die Anziehungskraft dieser Installationen? Sie lehrten einen, in der schnelllebigen Zeit etwas zu verharren, zu studieren und zu beobachten, sagt Erika Ess. Kinder zählten etwa die farbigen Abbruch-Schüttbecher – es sind 32. Überhaupt übt die Ausstellung eine Faszination auf Kinder aus. «Viele kommen immer wieder, es ist wie beim Bilderbuch-Ansehen», sagt Peter Ess. Auch beim Veloprüfungs-Parcours muss der Polizist jeweils ein paar Minuten einräumen, damit sich die Viert-Klässlerinnen und -klässler an den Fenstern sattsehen können.
Seit Corona auch mit Internet-Eintrag
Aber auch Erwachsene besuchen den Ort und sei es nur, um während Corona auf den Holzbänken der beiden gegenüberliegenden Bars etwas zu trinken. Der Aufenthalt in den Innenräumen war bekanntlich verboten. Die beiden guten Seelen von der Gertrudstrasse brachten dann jeweils am darauffolgenden Morgen die liegengelassenen Gläser zurück, nicht ohne ermahnendes Wort an die Beizer. Kein Wunder, dass die beiden auch schon die Aufmerksamkeit von Filmschaffenden auf sich gezogen haben. Und wie ein Film kommt ihnen ihre Einrichtung manchmal auch vor.
«Amarcord!», ruft Peter Ess, in Anlehnung an den berühmten Fellini-Streifen (zu deutsch: Ich erinnere mich). So hätten sie auch schon Weihnachtskarten mit diesem Motto aus ihren Sujets an Freundinnen und Freunde verschickt. Aber auch etwa Fotos mit der inzwischen berühmten Kirschblüten-Allee. Und wie diese hat ihre Lokalität bereits einen Eingang in die globale Community gefunden, unter dem Namen HolidayWindow (Mouse World).
Und was passiert mit den kunstvollen Stücken, wenn es eine neue Ausstellung gibt? Wird es eine Auktion geben? Erika Ess verneint: «Nein, das wäre aus dem Zusammenhang gerissen». Das Quartierfenster ist ein Gesamtkunstwerk. Tröstlich, dass es noch eine Weile zu bewundern ist.
Dieser Text wurde am 22. Dezember 2023 online auf Quartiernetz 3 publiziert. Wir veröffentlichen den Bericht mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Text: Pete Mijnssen, Bilder: Pete Mijnssen, Peter Ess.
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In insgesamt 13 Siedlungen in der Stadt und im Grossraum Zürich bietet die Baugenossenschaft Rotach Menschen aller Altersgruppen in mehr als 1100 Wohnungen ein Zuhause.